Schloß Weyer

In der Karl Josef Freygasse, die eine Seitengasse der Weyer-Traungasse ist, liegt das Schloß Weyer, das jetztige "Woaslhaus". Der Weg dorthin führt an der Grünberg Seilbahn vorbei. Heute ist Weyer ein eher schlichtes Gebäude. Weyer war 1446 ein ritterliches Lehen der Herrschaft Ort. Im Jahre 1596 kaufte Abraham von Rorbach das Bauerngut "am Weyer" von Wolf Hektor Jägenreuther und begann neben diesem Gehöft den "Sitz am Weyr" zu erbauen. Abraham von Rorbach verkaufte ihn 1606 dem Maximilian Häckelberger. 1613 gelangte Weyr an Leopold Pötsch, den Sebastian Sueß und Hans Chraisner ablösten. Am 30. September 1621 gelangte der Besitz an den kaiserlichen Forstmeister Hans Rottner. Kaiser Ferdinand II. erhob am 1. Oktober 1624 den Freisitz zu einem "freien Edelmannsitz". Während der bayrischen Pfandinhabung kaufte am 7. August 1627 den Sitz der Statthalter Graf Adam von Herberstorf. Als er 1629 starb, erbte seine Witwe Maria Salome den Besitz, und verkaufte ihn 1630 dem Hans Christoph Schmitzperger, der am 8. Mai 1637 starb. Erbin wurde seine Witwe Maria Elisabeth, die ihn am 15. Juli 1653 an Johann Anton Spindler, Inhaber des Schlosses Hofegg bei Steyrermühl, verkaufte. Nach seinem Tode übernahm Weyer seine Tochter Beatrix, die sich mit Christoph Benedikt Hayden vom Schloß Dorff bei Schlierbach vermählte. Die Schloßkapelle stammt aus dem Jahre 1631 und wurde 1710 durch den Passauer Bischof und Kardinal Johann Phillip Graf von Lamberg zu Ehren des heiligen Benedikt eingeweiht. 1785 wurde sie gesperrt und erst im 19. Jahrhundert wieder eröffnet. Sie trägt seither die Widmung zur heiligen Maria. Nach Benedikt Hayden ging Weyer 1722 an Gräfin Josefa von Salzburg über. Ihr folgte Josef Karl von Frey, der aus dem Schloß ein Waisenhaus machte. Seither führt Weyer den Namen "Woaslhaus".
Von den bekanntesten Besitzern werden genannt: 1800 Mathias Wampel, 1819 Josef Staudinger, 1836 Johann Schiller, 1850 John Exquire Armstrong, 1854 Ritter von Cerny, 1870 Zherese Spazier, Sardagnia, die Bezirkshauptmannschaft von Gmunden und ist gegenwärtig wieder in Privatbesitz.