Zum Baubestand:
In mäßiger Steigung windet sich der Weg zu dem Hochplateau empor, an dessen Rande das Schloß steht. Die Anlage selbst besteht aus einem zweigeschossigen barocken Herrenhaus auf rechteckiger Grundfläche, welches beidseits von vorgeschobenen Halbrundtürmen flankiert wird. Dem Schloßgebäude gegenüber steht der, baulich damit verbundene, Wirtschaftshof. Der linke Turm (Nordwestturm) ist durch einen Torbogen mit dem Stalltrakt verbunden, während die Verbindung des rechten Turmes mit dem Wirtschaftsgebäude fehlt. Das eine solche vorhanden war, läßt sich durch die unterschiedlichen Putzschichten des Turmes nachweisen. Dient der rechte Turm wirtschaftlichen Zwecken, so ist im nordwestlichen Flankenturm die Schloßkapelle von alters her untergebracht. In dieser der Muttergottes geweihten Kapelle befinden sich eine spätgotische Madonnenstatue und ein Barockaltar. Eigenartig ist die Bedachung der beiden Türme, zwei mit dem Dachwalm des Herrenhauses verbundene Zeltdächer. Das Gelände rund um das Schloß ist von Gräben und Aufwürfen durchzogen, die darauf hinweisen, daß an der Frontseite des Herrenhauses vormals ein wassergefüllter Graben war, der teilweise noch als wasserführender Teich erhalten geblieben ist. Inwieweit der Graben die knapp am Steilhang liegende Anlage umfangen hat, läßt sich nicht mehr mit Sicherheit feststellen, da alle der Verteidigung dienenden Anlagen abgetragen bzw. eingeebnet worden sind, nachdem das Schloß in eine Bauernwirtschaft umgewandelt worden war. Die beherrschende Lage des Schlosses vermittelt den Besuchern, die die Mühe des Aufstieges nicht gescheut haben, eine herrliche Fernsicht.

Zur Geschichte des Schlosses und deren Besitzer:
Das 1320 erstmals urkundlich genannte Walkering war schaunbergisches Lehengut der Herrschaft Kammer und wird als solches auch 1371 im Schaunberger Urbar bezeichnet. Nach der Niederlage der Schaunberger fiel Walkering als Zugehör zu Kammer an den Landesfürsten. 1395 belehnte Herzog Albrecht IV. den Rüdiger Daxenbeck mit dem Sitz zu Walkering. 1423 war ein Paul Walchinger Lehensinhaber, zu dessen Lebzeiten oder unter seinem Nachfolger erfolgte 1455 die Zusammenlegung der Sitze Walkering und Viecht zu einer Herrschaft. So nannten sich die späteren Inhaber der Herrschaft teils "von und zu Walkering auf Viecht", teils "von Walkering zu Viecht" - 1515 Hans Forster, 1559 die Oberndorfer und seit 1566 die Fronhofer von Walkering zu Viecht. Aus der Hand des letzten Fronhofers, namens Hannes, gelangte die kleine Herrschaft im Erbwege an die Wiellinger von Au. Im Jahre 1665 war Walkering im Besitz des sich nach dem Schlosse nennenden bischöflich-passauischen Kammerrates Wilhelm V. Link von Walkering und zu Viecht. Da die Herrschaft nur einen geringen Jahresertrag abwarf, bot sie auch nur wenig Anreiz für eine Dauerbesiedlung und wechselte daher oftmals den Besitzer. Vom 17. Bis zum 20. Jahrhunderts zwölfmaliger Wechsel. Das heißt, daß es im Durchschnitt alle 25 Jahre (eine Generation) in andere Hände überging. In feste Hände kam Walkering erst, nachdem es bäuerlicher Besitz geworden war und bis heute geblieben ist. Der Besitzer, er hat das Gehöft mittlerweile seinem Sohn übergeben, ist sehr nett und freundlich und erzählte uns ein paar Geschichten über die Renovierung und über ein Bild, das sein Vater vor 40 Jahren dem Museum in Vöcklabruck leihten, und es erst im März 2002 wieder zurückerhielten.
Quelle: Norbert Grabherr, Burgen und Schlösser in Oberösterreich

Schloß Walkering Schloß Walkering Schloß Walkering Schloß Walkering Schloß Walkering

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  Anfahrt

 

  Lage

O + KG Walkering, MG Vöcklamarkt, BH Vöcklabruck

  Behindertengerecht

  Ja

  Öffnungszeiten

  Privat - Bewohnt, Besitzer jedoch sehr freundlich

  Parkplatz

  Vorhanden

  Restaurant - Cafe

  Nein

  Kapelle - Schloßkirche

  im seitlichen Turm vorhanden

  Telefon - Fax - Email

  /

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