Ruine ScharnsteinDas Kalkbrennen:
Unterhalb der Ruine, kurz vor der Talsperrmauer ist diese Kalkbrennerei zu sehen.

Das Brennen:
Füllen: Aus der nahen Umgebung vom nebengelegenen Fels gebrochen oder aus dem Thießenbachbett gesammelt, wurden die Kalksteine herangeschafft und
das nötige Brennholz vorbereitet. Die "Gewölbesteine"
für die Brennkammer wurden vorerst mit Brechstangen und Meissel zugerichtet. Danach begann man mit der Einwölbung des Befeuerungsraumes. Ein sorgfältiges Schichten der Steine war unbedingt erforderlich, mußte doch die Brennkammer dem nachfolgenden Druck der gesamten Ofenfüllung standhalten. Es wurde streng
darauf geachtet, daß genügend Hohlräume zum Durchschlagen der Flammen frei blieben. Bevor nun der Schacht bis zum Rand mit Kalksteinen gefüllt wurde, setzte man die sogenannten Pfeifen. Dies waren Fichtenrundlinge von 10-17 cm Durchmesser, die an der Innenwand des Schachtes lotrecht nach oben führten und nach ihrem Verbrennen Zugluftschächte hinterließen, welche die Hitze an die Außenwände leitete und damit ein gleichmäßiges "Brennen" des gesamten Inhaltes ermöglichten.

Der Brand:
Fichtenscheite und Reisig werden aufgeschichtet. Das erste Feuer, das sogenannte "Schmauchfeuer", durfte nicht zu stark sein, denn durch die jähe Hitze hätten die Steine zerspringen und das ganze Gewölbe zum Einstürzen bringen können. Aus den Steinen entwich das Wasser. Ständig mußte Holz nachgelegt werden. Bis zu 25m³ Scheiter waren bei einem Brand von 10.000 kg Kalksteinfüllung notwendig. Das ergab dann ca. 6000 kg gebrannten Kalk. 4 Tage und 4 Nächte wurde ständig geheizt. Nach Beendigung wurden Proben entnommen, "totgebrannter" Kalk, sogenannte Krebse ausgeschieden und innerhalb weniger Tage war der Ofen ausgeräumt und der gesamte Kalk an Häuslbauer, Bauern und Handwerker der Umgebung verkauft.

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