Das Schloß Raab bietet ein schönes Beispiel, wie die meisten kleinen Wasserschlößchen des Innviertels ausgesehen haben, hat sich doch die ganze Anlage vollkommen unverändert erhalten. Der Baukörper desSchlosses wurde zwar äußerlich modernisiert, doch wurden im Kern keine wesentlichen Umbauten vorgenommen. Die verbaute Fläche nimmt die ganze Oberfläche des geböschten Hügels ein, der von einem tiefen, breiten Graben umfangen wird. Der Zugang erfolgt über eine Holzbrücke. Das Schloß ist ein rechteckiger dreigeschossiger Baublock mit Keildach. Der vorgekragte Treppenturm ist ein späterer Zubau. Die glatten Fassaden mit den regelmäßigen Fensterfronten können einen unbefangenen Besucher über das Alter dieser Anlage täuschen, denn die ursprünglich vorhanden gewesenen Erker (Wohn- und Abtrittserker) sind alle entfernt worden. Betritt man jedoch das Schloß, so merkt man sofort, daß dieser Bau nicht zu den jüngsten gehört. Alle Räume des Erdgeschosses haben gewölbte Decken. Der ursprüngliche Eingang befindet sich links neben dem heutigen Tor.

Raab als besiedelter Ort ist sehr alt und oft genannt worden, so 955, doch betrifft diese Nennung noch nicht das Schloß. Die ersten gesicherten Besitzer von Raab waren Helphrich und Prunwich de Rurippe. Wann die Ruripper, die Dienstleute der Wesener waren, ausgestorben sind und ihr Besitz an ihre Lehensherren zurückgefallen ist, weiß man nicht. Bei dem Erbvertrag vom 1.Mai 1300 zwischen den Wesnern Hadmar und Erchanger einerseits und ihre Neffen, den Brüdern Ortolf, Hadmar und Megingoz von Waldeck andererseits, fiel die Burg Raab mit Hofmark an die letzteren, die damals auf der Einburg ansässig waren. Die Waldecker vereinigten beide Besitzungen zu einer einzigen Herrschaft. Da aber Einburg passauisches Lehen war, wurde Raab nach dem Aussterben der Waldecker auf Einburg ebenfalls als Passauer Lehen angesehen. 1382 kam die vereinigte Herrschaft an die Trauner. Jörg von Waldeck, aus einer Seitenlinie stammend, hatte diesen Lehensbescheid mit Erfolg angefochten und erhielt Raab, jedoch als bischöfliches Lehen. 1387 vererbte er es an Hans Aichberger zu Aichberg bei Wesen. Die Aichberger waren bis 1433 Besitzer von Raab. In welchem verwandschaftlichen Verhältnis der 1433 nachfolgende Lazarus Messenpeck zu dem 1433 verstorbenen Paul Aichberger stand, ist nicht bekannt. Hans, der Sohn des Lazarus Messenpeck, war mit Imagina Sandizella von Teuttenkofen verheiratet; da seine Ehe kinderlos blieb, erbte sein Neffe Nikolaus Sandizella von Teuttenkofen Schloß und Hofmark Raab, von dem es 1496 Herzog Georg von Oberbayern kaufte. Im Jahre 1500 verkaufte Herzog Georg Raab an das Bistum Chiemsee. Um 1594 erhielten die Freiherrn von Maxlrain Schloß und Hofmark zu Lehen. Von den Maxlrain kam Raab im Erbwege 1704 an die bayrischen Freiherrn von Neuhaus, die es aber 1717 an den Grafen Maximilian Franz von Tattenbach-Rheinstein verkauften. Die Tattenbach, die in St. Martin ihren Hauptsitz hatten, vereinigten die Herrschaft Raab, zu der noch jene von Einburg kam, mit St. Martin zu einem Fideikommiß. Die Nachfolger der Tattenbach, die Grafen von Arco-Valley, in der Herrschaft St. Martin, verkauften das SchloßRaab 1807 ohne Grundbesitz an den Hofwirt Obermayr zu Raab, von dem es 1826 der Hutmacher Völkl erwarb. 1849 erstand die Gemeinde Raab das Schloß, um für das neu eingerichtete Kreisgericht entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung zu haben.

Gegenwärtig ist darin das Bezirksgericht untergebracht.
Schloß Raab liegt im Ort selbst.

 

Schloß Raab Schloß Raab Schloß Raab Schloß Raab

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  Anfahrt

  B129 von Eferding nach Schärding, 6 km nach Peuerbach   links abbiegen nach Raab

  Lage

  Nördlich Zell a.d. Pram - Westlich Peuerbach

  Behindertengerecht

  Ja

  Öffnungszeiten

  /

  Parkplatz

  Vorhanden

  Restaurant - Cafe

  Nein

  Sehenswürdigkeiten

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  Museum - Sammlung

  Nein

  Hotel - Übernachtung

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  Eintrittspreis

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