...er hieß seinen Bruder Walchun nach Clam reiten

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Geschichtliches:

Schon der Anblick der Burg Clam erweckt Kindheitsträume. Ihre Mauern, Türme und Zinnen erscheinen uns wie in Zeiten erbaut, als "die Gottheit noch engelgleich in Paradiesen ging". Wer auch könnte sich der farbenfrohen Darstellung aus dem Urbar von Kloster Baumgartenberg entziehen und geriete nicht zumindest für Augenblicke in Versuchung, hier Geschichte wirklich einmal aus =erster=, aus bildlicher Quelle zu entziffern? Es hatte Gott gefallen, müßte es dann etwa heißen, daß der Herr über jenen fruchtbaren Landstrich zwischen der Donauenge bei Grein und der Aist- und Ennsmündung, Otto von Machland, hochangesehen im Österreich ob und unter der Enns, ohne Nachkommenschaft bleiben sollte. Seiner Ehe mit Jeuta von Peilstein, der Babenbergerin, blieb der ersehnte Kindersegen versagt. Reichlich waren von ihm schon die Chorherren von Waldhausen bei Perg, die Benediktinerinnen von Erla mit Land und Rechten ausgestattet worden. Als er nun das Ende seiner Tage nahen fühlte, hieß er junge Männer des Ordens der Zisterzienser zu sich kommen. Herzog Leopold III. hatte sie auf Anraten seines Sohnes, des Bischofs von Freising, ins Land gerufen, undvon ihrem Rodungskloster Heiligenkreuz bei Wien aus hatten sie in rascher Folge im Herzogtum landwirtschaftliche Eigenbetriebe errichtet und weit über seine Grenzen hinaus als unternehmerische Kolonisatoren gewirkt. Otto von Machland übergab ihnen reiches Land und bat sie, von seiner Burg am Ulrichsberg aus ein Kloster zu gründen, Baumgarten am Berg. Seinen Bruder Walchun aber hieß Otto von Machland, nach Burg Clam zu reiten, die er eben hatte erbauen lassen, und das Werk derer von Machland fortzuführen. Hoch zu Roß, Schild und Helm mit dem Machlandwappen geziert, verläßt Walchun, begleitet von Hörnerklang und wildem Gekläff der Hunde, Baumgartenberg. Noch bewahrt die heutige Burg Clam Gemälde Ottos von Machland und dessen Gemahlin, beide halten Kirchenmodelle von Baumgartenberg in Händen, das Bildnis des Burgenbegründers trägt die Jahreszahl 1147 und das Wappen derer von Machland. Als Rudolf IV. von Habsburg, der Stifter, dem Lande ob der Enns, das im alten Herzogtum Österreich noch kein heraldisches Symbol besaß, ein Wappen verleihen wollte, wählte er das der Machländer. Die eine Hälfte des gespaltenen Schildes zeigt den Adler, die andere ist dreimal von Silber- und Rotstreifen gespalten. Der Schild trägt den oberösterreichischen Herzogshut mit Bügelkrone, das Rangabzeichen der =Erzherzoge= von Österreich. Im Landesverfassungsgesetz von 1930 hat die Republik Österreich den rotbezungten goldenen Adler neben der rot-weiß gespaltenen zweiten Hälfte zum oberösterreichischen Landeswappen bestimmt. Die Burg, wie sie sich uns heute zeigt, war nach der erfolglosen Belagerung durch Hussiten im 15.Jh., den stürmischen Jahren des Dreißigjährigen Krieges und der Bauernkriege nur noch einmal in ihrem Bestand bedroht: als man 1878 den Wiener Dombaumeister Friedrich Schmidt beauftragen wollte, Clam neogotisch, mit Türmchen und Erkerchen, umzubauen.

zur Geschichte:

1149, im Todesjahr des Hochfreien Otto von Machland, erbaut, kam die Burg über die Erbtochter von dessen Bruder Walchun an die Grafen Velburg. Ulrich von Clam-Velburg hatte, bevor er auf einem Kreuzzug "enhalb des mers" starb, "die grafschaft Clam dem hertzogen Leopolden gedingt". Ab dem 13.Jh. erscheint Clam als landesfürstliches Lehen der Holzer, Hauser, Zinzendorf, Wolfensteiner, Seusenecker und als Besitz der Prüschenk. Das Clamer Burgarchiv bewahrt den Kaufbrief, nach dem "die Veste Clam mitsambt dem Turm" bereits 1454 Eigen der späteren Reichsgrafen Clam wurde. Das Geschlecht, im 18.Jh. in den Linien Clam-Gallas, Clam-Clam und Clam-Martinic aufscheinend, kämpfte auf den Schlachtfeldern Europas.

Sehenswertes:

in dieser von allen Kriegen wunderbarerweise verschonten Burg sind die erhalten gebliebenen mittelalterlichen Teile, der alles überragende Bergfried, der sechsgeschossige Wohnturm mit Pultdach und Zinnen. Imposant ist ebenso die architektonische Einheit der Gesamtanlage nach den Erweiterungsbauten des 17.Jh. Die erst 1951 völlig freigelegten Fresken der ursprünglichen Burgkapelle im vierten Geschoß des Wohnturms sind nicht zu besichtigen, in der 1491 geweihten zweiten Schloßkapelle mit beachtenswerten Kreuzrippengewölben befindet sich das Grabmal des Christoph Perger zu Clam. Die Museumsräume der Burg bieten wohl zuerst eine Chronik derer ´von Clam, sind jedoch ebenso ein Stück österreichischer Geschichte. Kenner bewundern eine ausgesuchte schöne Sammlung von Alt-Wiener und Meißner Porzellan.

Lage und Besichtigung:

Westlich Grein an der Donau.

Clam Clam

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  Anfahrt

  B3 Richtung Grein und bei Saxen links abbiegen zur Burg   Clam.

  Lage

  Westlich von Grein a.d. Donau

  Behindertengerecht

  Ja

  Öffnungszeiten

  1.Mai bis 31.Oktober tägl mit zweistündiger Mittagspause.

  Parkplatz

  Vorhanden

  Restaurant - Cafe

  Nein

  Sehenswürdigkeiten

  Heilquelle unterhalb der Burg

  Museum - Sammlung

  Ja

  Hotel - Übernachtung

  /

  Eintrittspreis

  /

  Kapelle - Schloßkirche

  Ja

  Veranstaltungen

  /

  Telefon - Fax - Email

  /

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