Fast am Ende der Weilburgstraße, genau an der Stelle, an welcher der Fußweg zur Ruine Rauheneck abzweigt, steht am Waldrand ein Wappenstein, der die schicksalshafte Verbindung der Henriette von Nassau-Weilburg mit dem "Sieger von Aspern“, Erzherzog Karl von Österreich, dokumentiert. Der Wappenstein ist das letzte Zeugnis des am Ende des Zweiten Weltkrieges ausgebrannten Schlosses "Weilburg“. Im Volksmund heißt dieses Erinnerungsmal daher der "Grabstein der Weilburg“. Der aufspringende Löwe ist der Nassauische Löwe, der noch heute das Wappen der Stadt Weilburg an der Lahn beherrscht. Hier bekränzen ihn steinerne Girlanden, Rosen und Lorbeerblätter in einem Oval, das von der Kaiserkrone überhöht wird. Ein Adler, dessen mächtige Flügelschwingen die rechte Seite einnimmt, faßt mit dem Schnabel den unteren Reif. Auf der anderen Seite ruht ein prächtiger Löwe. Adler und Löwe sind Wappentiere des einstigen Kaiserhauses Habsburg-Lothringen. Dieses Wappen thronte einst auf der Attika des mächtigen Portikus und stammte von dem Bildhauer Josef Klieber (1773-1850).

Das Schloß selbst wurde in den Jahren 1820/23 nach den Plänen des Architekten Josef Kornhäusel (1773-1850) errichtet. Im Zweiten Weltkrieg beherbergte es bis zum 12. Dezember 1944 das zweite Bataillon des Lehrregimentes "Brandenburg“, einer Eliteeinheit der deutschen Wehrmacht. Am 2. April 1945, kurz bevor die russische Armee Baden erreichte, verbrannten Angehörige einer Gebirgsjägereinheit, die zu dieser Zeit das Schloß benützten, diverses Aktenmaterial. Dabei fing der Westtrakt Feuer, und so brannte das herrliche Schloß drei Wochen lang, von Westen nach Osten, total aus. Die inzwischen eingetroffenen Russen hatten der Badener Feuerwehr die Löscharbeiten verboten.
Als dann im Jahr 1964 die Reste der Brandruine gesprengt wurden, wollte man das unversehrte Wappen der Nachwelt erhalten. Leider erwiesen sich die aufgelegten Strohballen, die den Sturz mildern sollten, als ungenügend. So stürzte der ganze Wappenstein in die Tiefe und zerbarst. Er wurde dann in mühevoller Kleinarbeit von Josef Dobner im Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt rekonstruiert.

Links auf die offiziellen Seiten der Stadt Baden:
Kulturwanderweg - Die Weilburg und die Habsburger

 

Schloß Weilburg

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  Anfahrt

Durch das Ortszentrum von Baden, dann in Richtung Aquädukt, über die Weilburgstraße, dann den Wegweisern zur Eugen-Villa folgen

  Lage

Das Wappen liegt am westlichen Stadtrand von Baden, an der Weilburgstraße, wo der Weg zur Ruine Rauheneck seinen Anfang nimmt (Ecke Weilburgstr/Scharfeneckweg)

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