Als Markgraf Leopold II. um 1085 seine Tochter Elisabeth dem Markgrafen Otakar II. von Steiermark zur Frau gab, brachte diese ihrem Gemahl reichen Besitz im oberen Traisen- und Gölsental in die Ehe mit. Auch das Gebiet um Ochsenburg gehörte dazu, das der Steirer jedoch bald an Ministeriale vergab. Nach dem Geschlecht der Neidberger kam die Herrschaft um 1360 an die Wallseer, die sie 1374 an Hans Püsendorfer verkauften. Von diesem ging Ochsenburg 1383 an das Stift St. Polten über(1).
Infolge der großen finanziellen Lasten, die der Landesfürst zur Zeit der Türkenkriege gerade den Klöstern aufbürdete, mußte 1530 die Kanonie St. Pölten Ochsenburg an Veit Lasperger verkaufen(2), dessen Nachkommen die Herrschaft bis 1675 besaßen. Von Georg Rudolf Freiherr von Laßberg ging das Gut damals an seine Witwe Johanna Sidonia über, die sich 1679 in zweiter Ehe mit Jaroslav von Steinbach verband. 1692 erkaufte Georg Wilhelm von Leisser Ochsenburg, das 1699/1700 durch Kauf wieder an das Chorherren-Stift kam(3). Bei Errichtung der Diözese 1785 fiel auch Ochsenburg dem neuen Bistum zu, doch gebührte dem Bischof, seit er aus dem Religionsfonds dotiert worden war, nur der Fruchtgenuß des Gutes. Erst unter Bischof Feßler bewirkte eine allerhöchste Entscheidung vom 16. März 1866 die gänzliche Widmung Ochsenburgs zur Realdotation des Bistums, der Bischof mußte allerdings auf einen Teil des Religionsfondsbeitrages verzichten(4).
Der Bestand „Ochsenburg" enthält neben den stiftlichen Provenienzen (Urkunden, Bücher, wenige Akten) vor allem die einschlägigen Akten der Ordinariatskanzlei sowie die der Wirtschaftsverwaltung des Gutes.

Anmerkungen:
1 Karl Gutkas, Ein nö. Herrschaftsurbar aus dem 14. Jahrhundert (Mit-
teilungen des Österreichischen Staatsarchivs 6/1953 S. 34 ff.).
2 DA5P Urkunde 1530 II 10.
3 Topographie von Niederösterreich VII (Wien 1915) S. 435,
4 Kerschbaumer II S. 238 ff.

 

1820-23 hielt sich Franz Peter Schubert, er komponierte ua. das letzte Streichquartett (1826) oder der Liederzyklus "Die Winterreise" (1827),im Sommer mit Freunden in Atzenbrugg (Niederösterreich, Aquarell von L. Kupelwieser) auf und als Gast von Bischof J. N. Dankesreither in St. Pölten; in dessen Schloss Ochsenburg komponierte er Teile der Oper "Alfonso und Estrella".

Schloss Ochsenburg Schloss Ochsenburg Schloss Ochsenburg Schloss Ochsenburg Schloss Ochsenburg
Schloss Ochsenburg Schloss Ochsenburg Schloss Ochsenburg Schloss Ochsenburg  

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  Anfahrt

A1 Abfahrt St.Pölten Süd, dann Richtung Wilhelmsburg/Lilienfeld, ca 4km nach der Autobahnabfahrt im Ort Eggendorf links abbiegen, über die Traisenbrücke, der Ort Ochsenburg beginnt direkt nach der Brücke

  Lage

Liegt östlich etwas oberhalb des Ortes

  Behindertengerecht

Ja

  Öffnungszeiten

Privat - Bewohnt

  Parkplatz

Vorhanden

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