Als erstes möchte ich an dieser Stelle betonen, das diese Seiten zT. im neuen Layout designed sind. Sehr wahrscheinlich wird aber vieles noch geändert, verbessert oder wieder weggelassen, bis wir die (für uns) perfekte Darstellung gefunden haben. Dennoch viel Spaß beim Lesen, Markus & Stephan

Die Geschichte der Burg Scharfeneck
Die Burg Scharfeneck bei Mannersdorf am Leithagebirge wurde schon oft mit der kleineren Burg Scharfeneck bei Baden verwechselt. Wir zeigen hier jene im "Naturpark Wüste", bei Mannersdorf. Die Anlage dürfte um das Jahr 1000 erbaut wurden sein, was aber nicht urkundlich belegt ist. Als Grenzburg von Ungarn erbaut, reicht der Weitblick vom Leopoldsberg bei Wien, bis weit nach Süden ins östliche Alpenvorland. Ihren Namen trägt sie nach dem Geschlecht der Scharfenecker, das bei den ungarischen Königen in hohem Ansehen stand. Die erste urkundliche erwähnung ist im Jahre 1386 gesichert, allerdings nicht als Name der Burg sondern vielmehr des ungarischen Geschlechts der Scharfenecker. Ein Johann von Scharpeneck war Kastellan der Burg Landskron, seine Verwandten hochangesehene Gutsbesitzer in verschiednen Teilen Ungarns. 1390 gestattet König Sigismund von Ungarn, den Scharfeneckern ihren Besitz an wen immer zu vergeben, "...woferne damit nicht Entfremdung vom ungarischen Territorium verbunden ist." Mit den österreichischen Grenzadel lagen sie ständig im Streit. Die Scharfenecker überfielen 1396 Deutsch-Altenburg, darauf fallen die Hundsheimer in Ungarn ein. Die Scharfenecker eigneten sich 1404 Besitzungen der Herrschaft Trautmannsdorf an. 1408 überfällt Stuchs von Trautmannsdorf die Herrschaft Scharfeneck, wofür die Scharfenecker wiederum sich 1412 blutig in Edelsthal und Deutsch Haslau rächten. Es ging rauh zu damals, und es waren nicht nationale Angelegenheiten, sondern es waren territoriale Kämpfe die man damals führte. Bald dürften die Herren von Scharfeneck aber ausgestorben bzw. um den Besitz gekommen sein, denn 1417 wird die Burg als Neuscharfeneck, später Wyscharffnyk der ungarischen Könige genannt. Die kunstvoll gemeißelten teile, vor allem die schönen Fensterstöcke stammen aus dieser Bauzeit, in der die Burg einen Aus-, Um- und Wiederaufbau erfihr. Vor allem die englischen und französischen Burgen der damaligen Zeit dienten als Vorbilder. Bei wechselnden Besitzer blieb sie bis 1476 bei Ungarn, dessen König Matthias Corvinus sie verpfändete und die Burg jetzt Ecleszeg nannte. Er verkaufte sie sogar, um den Preis von 6000 ungarischen Goldgulden an Ulrich von Grafeneck. 1493 bemächtigte sich der Kaiser Maximilian I. der Herrschaft. 1555 zerstörte ein Blitzschlag den Burgfried.

Die Ruine Scharfeneck
Das Burgareal ist im Norden und Osten von einem tiefen Graben, der gesamte Hügel von einem Doppelwall umgeben. Die wuchtigen Außenmauern ragen noch bis zu 10 Meter in die Höhe und flößen dem Besucher noch immer Respekt ein, besonders dann, wenn vom Tal Nebel heraufzieht, die Burg in gespenstisch wirkenden Nebelschwaden liegt und es ganz still und ruhig wird hier oben. Durch eine Bresche gelangt man heute in die einstige Vorburg, die von der Hauptburg nochmal durch einen Graben getrennt war. Man überwand diesen mittels einer Zugbrücke vor dem Torturm und gelangte so durch die bis zu 6 (!) Meter dicken Mauern in den großen Hof der Hauptburg. Inmitten des rechteckigen Burghofs steht der mächtige 10 Meter hohe Stumpf des einst 24 Meter hohen Bergfrieds. Er wurde im Jahre 1555 von einem Blitz getroffen. Die Burg wurde vermutlich stark in Mitleidenschaft gezogen, denn es begann ein notdürftiger Wiederaufbau der Anlage, bis zur teilweisen Bewohnbarkeit, jedoch verfiel die Burg zunehmends. Trotzdem flüchtteten sich im Jahre 1683 zwei- bis dreitausend Menschen vor den herannahenden Türken in die immer noch Zuflucht bietende Burg. Die Mauern hielten zwar dem feindlichen Ansturm stand, jedoch war die humanitäre Lage derart schlecht, das sich rasch Krankheiten und eine Epidemie ausbreiteten, die ihre Toten forderten. Bis auf drei Mönche aus den unter der Burg Scharfeneck liegenden Einsiedeleien flüchteten nach Wien. Einige mutige Männer schlugen sich bis nach Wr. Neustadt durch, um Nahrungsmittel für die Eingeschlossenen zu verschaffen. Der Widerstandswille der Zuflucht suchenden war aber nie gebrochen, und so erzählte man sich noch lange nachdem die Türken wieder abzogen die Geschichte vom Kanonier auf Scharfeneck. Einem türkischen Pascha, der sein Zelt auf einem Hügel der heute noch "Türkenbergl" heißt errichtete, schoß der Kanonier auf Scharfeneck das Brathuhn vom Teller, woraufhin der erschrockene Pascha den sofortigen Abzug anordnete und mitsamt seinen Truppen Hals über Kopf die Gegend verließ.

Heute noch sind teilweise die Reste von Rund- und Tortürmen, eines Stiegenturms, eines Saales, einer Küche und von Kasematten zu sehen. Der Bergfried zeigt noch den Ansatz zu einer Schneckenstiege. Am östlichen Ende des Burghofs gelangt man auf die krone der Ringmauer, auf derer man die Burg komplett umrunden kann, und an der Westseite einen wunderbaren Ausblick aufs Alpenvorland genießt. Vorsicht ist aber auch hier geboten, den die westlichen Mauern stehen über 10 Meter hoch und es gibt hier oben kein Geländer oder Buschwerk an dem man sich festhalten könnte.

 

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Lage: Die Ruine Scharfeneck erhebt sich am Hochplateau des 347m hohen Schloßberges, inmitten des Naturparks "Wüste", der trotz seines Namens den besucher zum Spazieren, relaxen und verweilen einlädt.
Bezirk: Bruck an der Leitha Gemeinde: A-2452 Mannersdorf am Leithagebirge
Restaurant - Cafe: Am Eingang zum Naturpark befindet sich die Arbachmühle
Sehenswürdigkeiten: Im Naturpark verteilt: mehrere Einsiedeleien, ehemaliges Kloster, Kaisereiche, Kapellenruinen, mehrere sakrale Steinfiguren.
Museum - Sammlung: Im Ort Mannersdorf befindet sich im ehemaligen Schüttkasten der Herrschaft Scharfeneck das heutige Stadtmuseum
Hotel - Übernachtung: Ebenfalls in der Arbachmühle möglich.
Öffnungszeiten - Eintrittspreise: Der Zugang zum Naturpark "Wüste" ist kostenlos und jederzeit möglich. Im ehemaligen Kloster, dem heutigen Forsthaus, befindet sich ein kleiner Naturladen der selbsterzeugten Honig, Saft, Schnaps, Speck uvm anbietet.
Kontaktperson: Gerhard David (Bgm)
Telefon: 02168 / 622 52 oder 02168 / 627 52, Fax: 02168 / 638 08
Homepage: Die Ortschaft Mannersdorf bietet dem Interessierten eine Menge historischer Details und Bilder auf ihrer Homepage.
Email: stadtamt@mannersdorf-lgb.at
Anfahrt - Parkplatz: PKW: Über die Ostautobahn bis Ausfahrt Fischamend, dann über Enzersdorf, Götzendorf nach Mannersdorf (von Fischamend 18km). Weiter Richtung Hof-Donnerskirchen, nach etwa einem Kilometer beim Gasthof Arbachmühle befindet sich links der Parkplatz zur "Wüste". Hier parken und lt. Plan über die beschilderten Waldwege, an der Kirche rechts vorbei zur Ruine Scharfeneck. Durchwegs breite Schotterwege, jedoch teilweise ziemlich steil bergauf.

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